Geschlossene Kirche und offene Herzen am Albanifest 2017

Sankt Alban von England gilt als erster Märtyrer Grossbritanniens. Während einer Christenverfolgung des römischen Reichs versteckte er einen Glaubensbruder in seinem Haus und gab sein Leben für ihn. Scheinbar passierten im Zusammenhang mit der Hinrichtung von Alban einige Wunder. So wurde der Henker gläubig, der ihn köpfen sollte und das Wasser teilte sich, als er den Fluss durchquerte.
Wer das Logo des Albanifests genauer betrachtet, versteht nun, weshalb der Mann mit der Sonnenbrille seinen Schädel auf den Händen trägt. Der historische Hintergrund hat für mich eine wichtige Bedeutung. Einerseits sehe ich dahinter die Bestätigung von Gottes Wort – siehe Matthäus 10, 16-26 – und andererseits können wir anhand dieser comicartigen Zeichnung unseren Gehorsam gegenüber dem himmlischen Vater prüfen. Sind Christen heutzutage wirklich bereit, alles aufs Spiel zu setzen, damit Seelen gerettet werden und das Königreich des Lichts wächst?
Am zweiten Tag (01.07.2017) des gigantischen Festivals beteiligte ich mich an einem Einsatz des Projekts One Body Jesus Ministry International in Winterthur. René Goede ist der Gründer dieser visionären Bewegung und verkündet normalerweise am ersten Wochenende des jeweiligen Monats das Evangelium auf der Strasse. Christen aus allen Denominationen sind aufgerufen, sich an den Missionen zu beteiligen. Nur der Heilige Geist führt uns in eine übernatürliche Einheit, die auf Gerechtigkeit und Wahrheit beruht. Diesmal verstärkten Katia und ich das Team.
Gleich zu Beginn erlebten wir eine spannende Führung. René wartete nicht in der Stadtkirche, sondern stand draussen und sprach mit einer Gruppe von Leuten. Normalerweise dient das malerische Bauwerk als Treffpunkt – diesmal waren die Türen verschlossen. Dafür entdeckte ich unter den versammelten Personen eine junge Frau, welche ich kürzlich in einem Beitrag auf der Webseite der christlichen Gemeinde Töss sah. Während dem Gottesdienst gab sie unter anderem ihre Erfahrungen in der Erziehung von Kindern weiter und betonte die Liebe, welche wir dabei fokussieren sollten.
Bevor die eigentliche Operation begann, tauchte vor unseren Augen eine Losverkäuferin auf. Ich habe ihr gesagt, dass ich das grösste Los (Jesus Christus) bereits gezogen habe. Sie war gläubig und hatte seit langer Zeit Schmerzen im Rücken. Katia betete für das Leiden und die ältere Dame konnte das Problem nicht mehr lokalisieren. Halleluja!
Wenige Schritte davon entfernt, redeten wir mit zwei jungen Frauen über die Beziehung mit Gott. Es zeigte sich, dass viele Erdenbürger nach ihrem Gusto aus unterschiedlichen Religionen eine bunte Mischung zusammenstellen. Interessanterweise versteckt sich dahinter immer eine unpersönliche Beziehung mit dem Schöpfer von Himmel und Erde. Im Verlaufe dieser Diskussion hörte ich zum ersten Mal das beeindruckende Zeugnis von René, der von seinen aussergewöhnlichen Erfahrungen mit Gott erzählte.
Später entdeckten wir auf einer Holzbank eine Frau, die gemeinsam mit ihrem Mann eine Mahlzeit genoss. Sie erzählte uns, dass sie eine Verbindung mit Gott hat, aber wollte sie nicht im biblischen Sinne definieren. Laut eigenen Aussagen glaubte der Mann an eine Macht, die alles geschaffen hat.
Witzig verlief die Konversation mit vier Jugendlichen, von denen sich drei Knaben als Atheisten identifizierten und ein Mädchen sich plötzlich als Christin bezeichnete. Die jungen Männer meinten, dass nach dem Tod das Leben einfach fertig sei. Ich zeigte ihnen mein Mobiltelefon und sagte ihnen, wenn ich glaube, dass dieses Gerät nicht auf den Boden fällt, wenn ich es loslasse, wird es trotzdem auf den Asphalt knallen. Im Klartext: Wenn jemand nicht an den Himmel oder die Hölle glaubt, bedeutet es nicht, dass diese Orte nicht existieren.
Als besonders raffiniert empfand ich die Symbolik des kurzärmeligen Leibchens von René und der Visitenkarten von Katia. Mit diesen beiden Werkzeugen veranstalteten wir mehrmals ein Quiz und waren überrascht über die Antworten. Beim bedruckten T-Shirt handelt es sich um eine zentrale Botschaft (Do you see the truth?), welche mit einer optischen Raffinesse erklärt wird. Schaut euch das Foto von unserem Einsatz genauer an, dann könnt ihr das Rätsel selbst lösen. Die bedruckten Kärtchen zeigen die vier Punkte, welche aus einer Kampagne von Campus für Christus stammen.
Zwischendurch setzten wir uns auf eine Mauer und beteten für die laufende Operation und die bisherigen Begegnungen. Plötzlich tauchten drei Männer auf, die anfangs skeptisch waren und dann ihre Herzen öffneten. Wunderbar! So ging es unter anderem um das Thema Fundament. Einer sagte, dass er an sich selbst glaube. Ich erklärte ihnen ein geniales Gleichnis von Jesus, das sich um Wort und Tat dreht – siehe am Ende der Bergpredigt. Wer die Worte Gottes hört und von Herzen umsetzt, der baut sein Haus (Leben) auf einen Felsen. Gleichzeitig errichten alle, die nur zuhören, aber nicht nach den guten Richtlinien von oben handeln, ihre Hütte auf Sand.
Spannend gestaltete sich das Treffen mit vier Jugendlichen, die anfangs behaupteten, Jesus zu kennen. Dabei zeigte sich, dass sie ihre Aussage an die Zugehörigkeit zu einer Kirche (reformiert, katholisch) festmachten. Sie lasen weder die Bibel noch pflegten sie im Alltag eine persönliche Beziehung mit Gott. Wir durften sie ermutigen, tiefer zu graben und nach der Wahrheit zu suchen.
Obwohl an diesem Nachmittag in vielen Gassen der Altstadt laute Musik zu hören war, bildete sich um die Stadtkirche eine Art ruhige Zone, in der wir zahlreichen Passanten die gute Nachricht weitergeben konnten…
- superkraft.ch
- 2. Juli 2017
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