Kickstart-Seminar und mein Eindruck bezüglich der letzten Reformation

In der Arche ging von Freitag (08.12.2017) bis Sonntag (10.12.2017) das so genannte Kickstart-Seminar über die Bühne. Torben von «The Last Reformation» leitete die dreitägige Veranstaltung gemeinsam mit einem schlagkräftigen Team. Die Bilanz hört sich spektakulär an: Mehr als 70 Leute (einer davon über 70 Jahre alt) im Wasser getauft, viele empfingen den Heiligen Geist, mehr als 600 Teilnehmer absolvierten Einsätze auf den Strassen von Winterthur und unzählige Heilungen. Ausserdem manifestierten sich Dämonen und verliessen mit lautem Geschrei ihre Behausung. Gott ist heute noch derselbe wie früher und tut Wunder über Wunder. Halleluja!
An diesem Wochenende wurde beispielsweise über böse Geister und die Erneuerung der Gesinnung gesprochen. Torben zeigte anhand eines praktischen Beispiels (Lehrling) auf, was ein Christ ist und dass die Jüngerschaft im Vordergrund steht. Ich besuchte nicht jeden Vortrag, aber freute mich, dass die Leute in der Nachfolge ermutigt wurden und Befreiungen geschahen.
Was mich beeindruckte war ein Zeugnis, das der Däne am Sonntag erzählte. Es gab eine Zeit, wo er 40 Tage fastete und nach dem Willen Gottes suchte. Am 39. Tag gab ihm der HERR den Auftrag, in eine ausgewählte Stadt zu reisen. Dort traf er einen Mann, der Schmerzen hatte und im Vorfeld betete, dass Torben zu ihm komme, damit er geheilt werde.
Besonders spannend fand ich seine Erkenntnisse bezüglich der vier Böden, die Jesus in Markus 4 (siehe Verse 1 bis 20) beschreibt. Verfolgung, Reichtum, Begierden, Sorgen und der Teufel können dafür verantwortlich sein, dass Christen sich von Gott entfernen und keine gute Frucht bringen. Als Torben ein Haus kaufte, fand er keine Zeit mehr dem HERRN zu dienen. Der Ausbau des «toten» Gebäudes, ungesunde Verpflichtungen und der Fernseher raubten seine Kräfte für die Nachfolge.
Nachdem er seine Arbeitsstelle verlor und die Rechnungen nicht mehr bezahlen konnte, begann er sich neu zu orientieren. Das TV-Gerät (er nennt es Höllenmaschine) sowie andere Dinge wurden entsorgt. Ebenfalls mussten sich seine Sprösslinge von der Hälfte aller Spielzeuge trennen. Nach der Aufräumaktion war der Fussboden des Kinderzimmers endlich wieder sichtbar. Plötzlich hatte Familie Søndergaard wieder freie Zeit, um Gottes Plan zu folgen.
Wollen wir als Christen in einer kuscheligen Komfortzone verharren oder die Vergangenheit komplett über Bord werfen und das Abenteuer mit Jesus starten? In der Bibel steht, dass wir das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit zur Priorität machen sollen, dann wird uns der HERR mit allem versorgen – siehe Matthäus 6,33.
Torbens Ausführungen zum Thema Schule klangen herausfordernd, aber gut. Christliche Eltern schauen oftmals zuerst, dass ihre Kinder eine «solide» Ausbildung haben und merken nicht, dass sich der Nachwuchs Schritt für Schritt den Gepflogenheiten der Welt anpasst. Besser wäre es, auch in dieser Frage auf Gottes Weisung zu achten und die Jugendlichen für die Nachfolge Jesu zu begeistern. Botschafter für das Himmelreich zu sein, ist eine geniale Aufgabe! Übrigens, Torben hat seine Tochter aus der staatlichen Schule genommen und sich für das Modell «Homeschooling» entschieden.
Kurz vor Ende des Events sprach ich mit einem jungen Mann, den ich in der Vergangenheit mit zwei Glaubensgeschwistern besucht hatte. Damals litt er an einer seltsamen Krankheit auf dem Rücken. Jedenfalls stoppte das Wachstum des Geschwürs nach unseren Gebeten. Jesus ist Sieger! Nun erzählte er freudig, dass er sich am Samstag nochmals taufen liess. So widerrief er seine frühere Taufe, die in einer Freikirche stattfand und eher an eine Pool-Party erinnerte. Im Klartext: Er bekannte vor dem Gang ins Wasser weder seine Sünden noch wurde im Vorfeld für ihn gebetet.
Für das Jahr 2018 sind weitere Kickstart-Seminare geplant. Lukas, Davide und Joël übernehmen das Rahmenprogramm und bieten zusätzlich eine dreiwöchige Pioneer Training School an, die genauso zu TLR gehört.
Seit 2013 verfolge ich die Aktivitäten dieser reformatorischen Bewegung aus Dänemark. Torben schrieb ein Buch mit dem gleichen Titel und hofft, dass es sich um die letzte, tiefgreifende Veränderung der Kirche handelt, bis Jesus zurückkehrt. Ziel ist es, dass heutige Christen wieder so agieren, wie ursprünglich gedacht. So finden wir in der Apostelgeschichte diverse Aufzeichnungen, die das übernatürliche Leben der ersten Jünger belegen. Traditionen, Irrlehren und die Lauheit im Christentum sabotierten über Jahrhunderte die Autorität der Gläubigen.
Ich begegnete dem ehemaligen Bäcker 2015 und 2017 im Rahmen von ausgesuchten Events, die in der Schweiz stattfanden. Einen Grossteil seiner Theologie kann ich gut nachvollziehen; sie entspricht auch meiner Sicht der Dinge. Fasziniert war ich von den Heilungen, die in seinem Umfeld passierten. Diesen Aspekt hatte ich in meiner geistlichen Entwicklung vernachlässigt. Einerseits lag dies daran, dass ich den Alltag noch weltlich orientiert bestreiten wollte. Andererseits war ich skeptisch bezüglich der Zungenrede und der Aussage der Taufe. Mein Spagat zwischen Fleisch und Geist trieb mich in eine Art Depression.
Jedenfalls motivierten mich Torben und seine Erlebnisse, selber auf die Strasse zu gehen und für Kranke zu beten. Dabei sammelte ich unterschiedliche Erfahrungen. Seit mehr als zwei Jahren veröffentliche ich diese Geschichten mit Gott auf der Plattform superkraft.ch und beobachte gleichzeitig eine Stärkung meiner Identität in Christus. Natürlich geht es in erster Linie um das Evangelium und dass Menschen durch den Glauben an Jesus gerettet werden.
Trotzdem darf man nicht vergessen, dass der himmlische Vater seinen Kindern wunderbare Fähigkeiten (Weisheit, Prophetie, Heilung & Co.) schenken möchte. Inzwischen verstehe ich, dass die Zungenrede dazu gehört. Im ersten Brief an die Korinther thematisiert Paulus in Kapitel 12 die Eigenschaften der Gaben, welche durch den Heiligen Geist bewirkt werden.
Die Kraft von oben erhalten diejenigen, welche ihre Sünden bereuen und sich taufen lassen. Gemäss Apostelgeschichte 2,38 sollen alle im Wasser untergetaucht werden, die Christus als persönlichen Retter akzeptieren. Der alte Mensch stirbt mit Jesus und steht auf mit Jesus zum neuen Leben – siehe Römer 6. Deshalb hat die Sünde keine Macht mehr über uns. Diese Entscheidung muss aus freiem Willen geschehen und hat nichts mit der Babytaufe gemeinsam, die in gewissen Kirchen praktiziert wird.
Gott baut das Königreich des Lichts und Christen dienen als Werkzeuge. Deshalb sollen wir unsere Talente in das Himmelreich investieren. Wer nur passiv auf dem Sofa hockt und Predigten konsumiert, wurde vom Feind getäuscht. Im Jakobusbrief (siehe Kapitel 1, Verse 22-25) steht unter anderem, dass wir Täter des Worts sein müssen, ansonsten betrügen wir uns selbst. Natürlich spielt dabei die Einheit eine Rolle. Liebe, Wahrheit, Gerechtigkeit und Heiligkeit definieren das Fundament. Kürzlich sagte der 41-jährige Däne, dass TLR mit anderen christlichen Bewegungen zusammenarbeitet, aber keine Kompromisse bezüglich der biblischen Faktenlage macht.
So wie ich Torben verstanden habe, sieht er sein Projekt wie einen Pfeil, der Lügen zerstört, damit wieder ein gesundes Klima im Leib Christi herrschen kann. Ausserdem betont er, dass Jesus im Mittelpunkt steht und nicht TLR. Ich appelliere an meine Glaubensgeschwister, sich gegenseitig zu unterstützen und dem König der Könige gehorsam zu sein. Wir sind berufen, als geheiligte Truppe des HERRN auf dem Schlachtfeld den guten Kampf des Glaubens auszufechten und die erlösende Botschaft vom Kreuz zu verkünden…
- superkraft.ch
- 11. Dezember 2017
- 0 Kommentare