Mit der «Jesus-Family» in Spanien und die Hochzeit am Strand

Halleluja! Nach unserer zweiwöchigen Pause kehren wir zurück an die helvetische Frontlinie und setzen das Projekt «superkraft.ch» fort. Gemeinsam mit meiner Frau und den Kindern reiste ich anfangs Oktober 2018 nach Spanien. Glaubensgeschwister aus der «Jesus-Family» luden uns auf einen wunderbaren Campingplatz ein und stellten einen Bungalow zur Verfügung. Nebst Sonne, Strand und Meer sorgte ein tropischer Sturm für Abwechslung. Was mir besonders gut gefallen hat, war die herzliche Gemeinschaft mit Christen und die Hochzeit mit Caroline. Wie es dazu kam, verraten die folgenden Zeilen.

Beginnen wir am Anfang. Jeden Abend (ausser bei Regen) trafen sich die Gläubigen unter freiem Himmel und teilten ihre Speisen miteinander. Dabei kamen auch ein Grill, eine Gitarre und eine Geige zum Einsatz. Nebst Lobpreis gab es Momente für das Gebet. Ausserdem feierten wir das Herrenmahl. Die Sprösslinge hatten viele Möglichkeiten zum Spielen und hörten morgens interessante Geschichten aus der Bibel.

Nach den ersten sieben Tagen leiteten Lukas und Joël von der «Pioneer Training School» einen so genannten Kickstart in Cambrils. Ziel war es, Christen zu ermutigen, ihre Identität als Nachfolger von Jesus im Alltag zu leben und sich untereinander zu vernetzen. Basierend auf der Aussage des Heilands in Matthäus 28 (siehe Verse 18 bis 20) wurden unterschiedliche Themen erläutert:

«… Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.»

Gemäss Statistiken bezeichnen sich weltweit mehr als zwei Milliarden Menschen als Christen. Dazu gehören viele, die in einer christlichen Familie aufgewachsen sind oder als Baby in der Kirche getauft wurden. Interessanterweise verstehen die wenigsten, was es wirklich heisst, ein Jünger von Jesus zu sein. Die Bibel nimmt kein Blatt vor den Mund und macht klar, dass nur diejenigen Kinder Gottes sind, welche vom falschen Weg umkehren und den Heiligen Geist empfangen.

Wer das alte Leben in Sünde nicht loslässt, wird niemals die Vergebung erhalten, welche Gott uns schenken will. Es ist wichtig, das Friedensangebot vom Kreuz im Glauben anzunehmen und dem HERRN ins verheissene Land zu folgen. Als Schüler von Jesus lernen wir unter anderem Kranke zu heilen, Dämonen auszutreiben, das Evangelium zu verkünden und Bussfertige zu taufen. Theologie und Praxis müssen eine Einheit bilden, ansonsten fehlt die übernatürliche Kraft. Bibel lesen und praktisch umsetzen, lautet die Devise.

Der Event wurde am Wochenende in einer lokalen Gemeinde durchgeführt. Laut eigenen Aussagen beteten Pastor Fernando Campillo und die ABC-Gemeinde vor zwei Jahren, dass Gott die Räumlichkeiten für gute Projekte nutzen kann.

Am Samstag (13.10.2018) absolvierten die Teilnehmer einen Einsatz auf der Strasse. Mit Daniel und Tom bildete ich ein dreiköpfiges Team. Wir hatten den Eindruck, zum Hafen zu gehen. In einem Strand-Café wurde ein Arbeiter von Rückenschmerzen befreit, als Daniel ihm die Hand auflegte. Der Spanier zeigte uns die Tabletten, welche er vom Arzt bekommen hatte und normalerweise schluckte.

Später begegneten wir einem Jugendlichen, der mit dem Velo in der Nähe vom Meer unterwegs war. Er freute sich, als wir ihn ansprachen. Hesekiel erzählte uns von seiner zweijährigen Nichte, die mit Augenproblemen im Spital lag. Gemeinsam beteten wir aus der Ferne für das Problem. Nach der Erkundungstour fanden eine Besprechung und ein Abendessen statt. Dabei hörten wir motivierende Erfahrungsberichte und freuten uns über die Wunder, welche Gott tat.

Am Sonntag (14.10.2018) sprach Lukas über die ursprüngliche Gemeinde und die heutige Situation. Es wurde klar, dass die biblische Idee mit einfachen Hauskreisen vielerorts in Vergessenheit geraten ist oder falsch interpretiert wird. Moderne Kirchen erinnern an Waisenhäuser, die eine Horde «geistlicher Säuglinge» betreuen. Gefragt sind spirituelle Eltern, die ihre Sprösslinge mit der korrekten Nahrung versorgen und persönlich begleiten, damit diese wachsen und wieder eigene «Familien» gründen. Himmlische Multiplikation sozusagen.

Typische Systeme diverser Landes- und Freikirchen produzieren vermehrt Konsumenten anstelle von Jüngern. Es ist notwendig, dass der fünfteilige Dienst nach Epheser 4 (Verse 11 bis 14) überall aktiv ist:

«Und ER hat einige als Apostel eingesetzt, einige als Propheten, einige als Evangelisten, einige als Hirten und Lehrer, damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Mann, zum vollen Mass der Fülle Christi, damit wir nicht mehr unmündig seien und uns von jedem Wind einer Lehre bewegen und umhertreiben lassen durch trügerisches Spiel der Menschen, mit dem sie uns arglistig verführen.»

Jesus hat seine Nachfolger nicht beauftragt, ihre selbstsüchtigen Wünsche in dieser gefallenen Welt zu verfolgen. Neugeborene Christen haben die Mission erhalten, das persönliche Umfeld auf die Rückkehr des Heilands vorzubereiten. Das himmlische Gericht rückt immer näher! Wer sich nicht reinigen lässt vom Blut Jesu, kassiert eine ewige Strafe und fährt zur Hölle.

Joël sprach am Schluss des zweitägigen Kickstarts über die vier Böden. Es handelt sich um ein Gleichnis, das Jesus beispielsweise in Markus 4 erwähnt. Gemeint sind Christen, die ihre neue Identität aufgrund von Sorgen und Versuchungen vernachlässigen oder sogar komplett die Orientierung auf dem Weg zum Ziel verlieren. Zudem werden Jünger erwähnt, die gute Früchte bringen.

Am Mittwoch (15.10.2018) heirateten Caroline und ich vor Gott. Obwohl wir bereits 2016 auf dem Standesamt waren und unsere Beziehung vor dem Staat gerechtfertigt haben, rüttelte der HERR an unseren Herzen. Wir taten Busse für Dinge aus der Vergangenheit, die wir falsch machten. Übrigens, die Ehe ist eine Erfindung unseres Schöpfers. Aufgrund jüngster Erkenntnisse musste ich sogar den Text «Mann + Frau = 1» korrigieren.

An diesem Nachmittag waren viele Glaubensgeschwister anwesend, die in weniger als 24 Stunden eine atemberaubende Kulisse für die Trauung am Strand bauten. Bei diesem Rekordtempo und dieser Qualität muss es sich um ein Wunder handeln. Wir möchten uns nochmals herzlich bei allen bedanken, welche an der Kulisse gearbeitet und die dazugehörigen Aufnahmen mit Drohne, Fotokameras oder Handys gemacht haben.

Lukas hielt die Predigt für die Trauung. Joël und weitere Kameraden aus der «Jesus-Family» kümmerten sich um die musikalische Untermalung. Selbst für das leibliche Wohl wurde gesorgt und Spezialeffekte wie Seifenblasen versüssten das fröhliche Fest.

Am Donnerstag (16.10.2018) wurde am Nachmittag eine junge Frau im Meer getauft. Später begann es auf dem Campingplatz zu regnen. Dennoch wagten wir uns hinaus und kamen mit einer Familie ins Gespräch, deren Behausung vom Wasser «überschwemmt» worden war. Eine Frau litt an Schmerzen im Rücken und ich legte ihr die Hand im Namen von Jesus auf die betreffende Stelle. Sie wunderte sich über die Heilung des jahrelangen Dilemmas. Jedenfalls stellte sich heraus, dass diese Leute unsere Nachbarn waren und nun direkt gegenüber von unserem Bungalow wohnten.

Nun möchte ich ein weiteres Zeugnis erzählen, das ich nur am Rande miterlebte. Im Verlaufe des zweiwöchigen Aufenthalts kamen Martin, Johannes, Maya und weitere Glaubensgeschwister mit einer Gruppe von Randständigen in Kontakt. Zwei von ihnen entschieden sich daraufhin für den HERRN und liessen sich im Meer taufen – siehe Apostelgeschichte 2,38! Ausserdem hatten wir das Privileg, diese Menschen mit Nahrungsmitteln und Ausrüstung zu versorgen.

Auch die Rückreise am Samstag (20.10.2018) mit dem Zug von Spanien in die Schweiz wurde von Zeichen und Wundern begleitet. Einerseits half uns der Nachtwächter des Campingplatzes quasi in letzter Minute mit einem Taxi. Andererseits dauerte die Fahrt nach Barcelona ungewöhnlich lange, weil scheinbar «Tiere» die Strecke blockierten. Jedenfalls verpassten wir unseren Anschluss nach Frankreich. Gott überbrückte die Wartezeit in der spanischen Metropole herrlich.

Zuerst spendierten wir einem Bettler ein Menü beim McDonalds. Nachdem wir diesen Auftrag abgeschlossen hatten und ebenfalls eine Mahlzeit genossen, nahmen uns zwei unterschiedliche Charaktere ins Visier und verlangten Geld. Im Gegensatz zum ersten Fall, erkannte ich hier eine Mischung aus Lüge und Aggression. Die eine Person bekräftigte mit Heiligenbildern ihr Vorgehen und die andere mit einem seltsamen Verband am Kopf.

Bei den öffentlichen Sitzbänken redete ich mit einem Mann, der Zigarettenstummel einsammelte und über gute Englischkenntnisse verfügte. Er engagierte sich für den Umweltschutz. Ich sagte ihm, dass wir das Problem bei der Wurzel packen, wenn wir zuerst den Dreck aus unseren Herzen entfernen. Nun gab er sich als Christ zu erkennen und ich erzählte ihm vom segensreichen Dienst, den wir alle haben.

Botschafter von Gottes Königreich verkünden die gute Nachricht vom Kreuz. Jedenfalls begleitete ich ihn während dem Gespräch zu einer älteren Frau und fragte ihn, ob er die Konversation übersetzen kann. Ich wollte wissen, ob die Dame Schmerzen hat. Sie zeigte auf das linke Knie und ich wies das Leid im Namen von Jesus weg. Anschliessend war sie erstaunt und fragte, wer ich bin. Ich deutete auf unseren herrlichen Heiland hin und wir freuten uns.

Nachdem wir mit dem zweiten TGV von Barcelona nach Paris fuhren und abends beim Bahnhof ankamen, suchten wir die lokale Informationsstelle auf. Dort mussten wir längere Zeit warten, aber erhielten aufgrund der Verspätung in Spanien ein kostenloses Zimmer in einem wunderschönen Hotel inklusive Buffet am folgenden Tag!

Beim nächtlichen Spaziergang in Paris fielen uns Obdachlose auf, die unter anderem vor der Apotheke oder einer Kirche schliefen. Am Sonntag (21.10.2018) erzählte mir ein Kellner des Hotels von den Wahrzeichen der französischen Grossstadt. Ich sagte ihm, dass ich ein Christ sei und mehr Interesse an den Leuten und deren Alltag habe. Er wunderte sich, aber ich merkte, dass er verstand, was ich meinte.

Zum Schluss noch zwei witzige Anekdoten, die uns auf der Rückfahrt von Paris nach Zürich widerfuhren. So erhielten wir keinen offiziellen Sitzplatz, weil extrem viele Passagiere an Bord des TVG waren. Dennoch hat Gott für alles gesorgt und unserer Familie Klappstühle im Vorraum eines Abteils geschenkt. Hier platzierte ein Fahrgast sogar seine beiden Bongos, auf denen ich während der Fahrt mit meinem Sohn das Lied «Awesome God» ausprobierte.

Im selben Hochgeschwindigkeitszug kamen wir mit einem Paar aus Australien ins Gespräch und teilten unsere Erfahrungen mit Jesus. Es war eine fruchtbare Diskussion (Nachfolge bis Israel) und der Heilige Geist leitete das Geschehen…

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