Google, Game, Glotze 2018

Hundert Soldaten landen auf einer Insel und kämpfen so lange, bis nur einer übrig bleibt. Das Konzept von «Fortnite» fesselt mehr als 100 Millionen Spieler an den PC, die Konsole und das Handy. Aufgelockert wird der imaginäre Krieg mit dem Sammeln von Rohstoffen und dem Bau von Verteidigungsanlagen. Wer gerade nicht mit dem Töten von Kontrahenten beschäftigt ist, kann sich auf der Tanzfläche vergnügen oder unterschiedliche Kostüme kaufen. Es ist kein Zufall, dass der Hersteller bunte Farben für die Darstellung des militanten Szenarios gewählt hat. Die Rekrutierung des Zielpublikums beginnt im Kindergarten und endet im Altersheim. So kann bereits die jüngste Generation mit Plüschtier und Granatwerfer agieren, ohne dass die Eltern rebellieren.

Ich selbst zockte früher exzessiv alle möglichen Arten von E-Games und habe die knallharten Marketingstrategien der Industrie mitverfolgt. Damals versuchten die Produzenten die negativen Auswirkungen ihrer Machwerke mit bizarren Studien zu vertuschen. Obwohl ich meine Kindheit wortwörtlich vor dem Bildschirm verspielt habe, gab mir Gott eine verantwortungsvolle Position innerhalb der Szene. So durfte ich für mehr als zwei Dutzend Medien im In- und Ausland als freischaffender Journalist tätig sein. Meine Aufgabe war es, Spiele zu testen und redaktionelle Beiträge über die IT-Welt zu schreiben. Zu den Auftraggebern gehörten berühmte Namen wie Neue Luzerner Zeitung, 20 Minuten, Tages-Anzeiger, Chip.de und Beobachter.

Jesus befreite mich nicht nur aus meiner Spielsucht, sondern setzte mich sogar als Werkzeug ein, um Licht in die Dunkelheit zu bringen. Während ich zuerst die Branche unterstützte, begann ich später das System zu kritisieren. So arbeitete ich unter anderem mit Politikern zusammen, indem ich sie auf die Schattenseiten der digitalen Revolution hinwies. Gemeinsam mit Roland Näf (SP) und der christlichen Polizeivereinigung (CPV) stellte ich Killerspiele in Frage. Es wurde sogar ein spezieller Verein gegen mediale Gewalt (VGMG) gegründet, der viele Akteure erreichte. Schliesslich musste sich der Bundesrat dem Problem stellen und lancierte 2010 ein nationales Programm für Medienkompetenz. Interessanterweise begannen auch Computer- und Videospieler ihr Verhalten zu reflektieren.

Was mich total fasziniert ist, dass ich dank Gottes Kraft eine Kettenreaktion auslösen konnte, welche die helvetische Bevölkerung auf die Abgründe der elektronischen Spiele sensibilisierte. Heute bin ich ein Nachfolger von Jesus Christus und freue mich, meine Geschichte überall zu erzählen, damit Kinder und Erwachsene ihre wertvolle Zeit nicht vor der Flimmerkiste verschwenden.

Am Mittwoch (14.11.2018) reiste ich mit dem Zug in den Kanton Bern. Sozialdiakon Philipp Steiner von der reformierten Kirche Wattenwil lud mich zum fünften Mal ein, damit ich im Rahmen des klerikalen Unterrichts (KUW) der 8. Klasse meine Erfahrungen weitergebe. Insgesamt 18 Jugendliche zwischen 14 und 15 Jahren meldeten sich für das Wahlfach «Google, Game, Glotze» an. Auf einem Projektor zeigte ich diverse Stationen aus meiner Vergangenheit. Im Verlauf des Vortrags kamen die Faszination der virtuellen Spielereien und die Gefahren zum Vorschein. Danach durften die Teilnehmer einen Fragebogen ausfüllen und ihre Meinung zum Thema abgeben.

Bei mir war es so, dass ich früher stark stotterte und kaum einen Satz fliessend sprechen konnte. Zudem wurde ich von Angst und Minderwertigkeitskomplexen geplagt. Ich verstand nicht, dass ich in Gottes Augen wertvoll bin. Meine Vorbilder waren Helden aus Hollywood und Videospielen. Eine weitere Stolperfalle war die Pornografie, welche ich schon in jungen Jahren konsumierte und mich emotional vernichtete.

Musik, Filme, Bücher oder Spiele beeinflussen unsere Gedanken und Handlungen. Deshalb sollte jeder darauf achten, mit welchen Inhalten er sich den ganzen Tag beschäftigt. Jesus erwähnt in Lukas 6,45 diese Tatsache:

«Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatz seines Herzens das Böse hervor; denn wovon sein Herz voll ist, davon redet sein Mund.»

Am Schluss der Präsentation fragte mich ein Mädchen, ob ich Leute verurteile, die brutale Games spielen. Ich sagte ihr, dass mich Jesus nicht verurteilte und ich deshalb niemanden richten kann. Natürlich haben Christen die Aufgabe, ihr Umfeld vor den Konsequenzen eines verwerflichen Lebensstils zu warnen – eines Tages wird der HERR das finale Urteil verkünden! Passend ist die geniale Rede des Petrus, welche im zehnten Kapitel der Apostelgeschichte zu finden ist. Hier die Verse 42 und 43:

«Und Jesus hat uns geboten, dem Volk zu predigen und zu bezeugen, dass er von Gott bestimmt ist zum Richter der Lebenden und der Toten. Von diesem bezeugen alle Propheten, dass durch seinen Namen alle, die an ihn glauben, Vergebung der Sünden empfangen sollen.»

Ich möchte betonen, dass Gott sehr viel Geduld mit mir hatte. Jesus zog mich aus dem tödlichen Sumpf der Sünde heraus. Der Teufel ist real und ein Feind der Menschheit. Deshalb ist es wichtig, dass wir unseren Blick auf das Kreuz fokussieren. Es ist ein Faktum, dass der Heiland für unsere Schuld gestorben und nach drei Tagen auferstanden ist, damit wir die Möglichkeit haben, uns mit Gott zu versöhnen. Wer an diesen übernatürlichen Rettungsplan glaubt, kehrt vom falschen Weg um und muss nicht in die Hölle fahren. Das heisst, ich bereue meine Fehler vor dem HERRN, lasse mich im Wasser auf den Namen von Jesus Christus taufen und empfange den Heiligen Geist. Ab diesem Zeitpunkt bin ich ein Himmelsbürger, lebe mit der Perspektive Ewigkeit und orientiere mich an den biblischen Spielregeln…

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