Kolumbianer verliert Geld und Pass aber gewinnt neue Identität

Was ist der eigentliche Auftrag eines Christen? Wer das Klima, die Tiere oder den Euro retten will, hat die Bibel nicht verstanden. Die Sünde ist der grösste Feind der Menschheit und raubt uns die Ewigkeit. Deshalb sind die Nachfolger von Jesus aufgerufen, das Evangelium im Alltag zu teilen und gefallene Erdenbürger für das Königreich Gottes zu gewinnen. Nur der Tod des Heilands am Kreuz kann den Schuldenberg tilgen, welchen wir mit unserem selbstsüchtigen Lebensstil angehäuft haben – siehe 1. Timotheus, Kapitel 2, Verse 3 bis 6:

« … denn dies ist gut und angenehm vor Gott, unserem Retter, welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus, der sich selbst als Lösegeld für alle gegeben hat. Das ist das Zeugnis zur rechten Zeit … »

Am Dienstag (30.07.2019) arbeitete ich in Winterthur als Multimedia-Supporter. Danach fuhr ich mit dem Bus zum Bahnhof und ruhte mich auf einer Sitzbank aus. Plötzlich setzte sich ein tätowierter Mann neben mich. Er wirkte bedrückt. Es handelte sich um einen Kolumbianer, der als Tourist in der Schweiz unterwegs war.

Unglücklicherweise vermisste er im Verlaufe der Ferien sein Geld und den Pass. Der gelernte Coiffeur wusste nicht, ob er die Wertsachen verloren hat oder ob sie ihm aus dem Rucksack gestohlen wurden. Ich habe in der Vergangenheit schon viele Geschichten gehört, die sich als Märchen entpuppten und war vorsichtig in der Beurteilung der Lage. In diesem Fall bekam ich den Eindruck, dass es keine Lüge war. Deshalb half ich Camilo und erzählte ihm von Jesus. Seine Reaktion freute mich.

Ich schlug vor, den Standort zu wechseln. Also spazierten wir durch die Steinberggasse und führten unsere Konversation beim öffentlichen Schachbrett im unteren Graben weiter. Es stellte sich heraus, dass der 30-Jährige getrennt von seiner Ehefrau und den Kindern lebte. Offensichtlich kümmerte er sich in der Vergangenheit mehr um das Geschäft als um die Familie. Er arbeitete jeden Tag in seinem Friseursalon. Jedenfalls überraschte mich, dass er seine Schuld erkannte und seine Liebsten zurückhaben wollte.

Im ersten Buch Mose erfahren wir zu Beginn des zweiten Kapitels, dass Gott den Himmel und die Erde in sechs Tagen erschaffen hat und am siebten Tag eine Pause einlegte. Das hebräische Wort «Sabbat» bedeutet Ruhetag oder Ausruhen. Im Neuen Testament sagt Jesus, dass dieser besondere Tag wegen unserem Bedürfnis nach Ruhe und Erholung existiert – siehe Markus 2,27:

«Und er sprach zu ihnen: Der Sabbat wurde um des Menschen willen geschaffen, nicht der Mensch um des Sabbats willen.»

Eigentlich ist der Sonntag ein guter Zeitpunkt keine Arbeit zu verrichten und dem Schöpfer des Universums die Ehre zu geben. Wer Jesus nachfolgt, lebt täglich in dieser geheiligten Haltung. Ein wiedergeborener Christ wird mit einem übernatürlichen Frieden ausgestattet.

Camilo hatte es auf dem Herzen, notwendige Schritte in der Beziehung mit Jesus Christus zu gehen und sich taufen zu lassen. Während des Gesprächs informierte ich Glaubensgeschwister aus meinem Netzwerk und wartete auf eine positive Rückmeldung. Stéphane war bereit für den Einsatz. Anstatt den Feierabend zu geniessen, klinkte er sich in die laufende Mission ein.

Während meine Frau mit unseren Sprösslingen das Reisegepäck bewachte, ging ich mit dem Kolumbianer zur Polizeistation. Dort stellte uns ein freundlicher Ordnungshüter ein offizielles Schreiben für die Botschaft in Bern aus. Es ging darum, dass Camilo die Papiere für seine Rückreise erhält und beim Flughafen keine Probleme bekommt.

Danach gingen wir zurück zum Treffpunkt. Inzwischen war Stéphane eingetroffen. Gemeinsam spazierten wir zum Stadthaus und setzten uns auf eine Parkbank. Wir verkündeten Camilo das Evangelium, beteten miteinander und tauften ihn nach Apostelgeschichte 2,38 im grossen Brunnen:

«Kehrt um», erwiderte Petrus, «und jeder von euch lasse sich auf den Namen von Jesus Christus taufen! Dann wird Gott euch eure Sünden vergeben, und ihr werdet seine Gabe, den Heiligen Geist, bekommen.»

Je nach Übersetzung der Bibel finden wir in diesem Vers die Worte «Busse» oder «Umkehr». In beiden Fällen ist gemeint, dass wir den falschen Weg verlassen sollen, weil er uns von Gott trennt und direkt in die Hölle führt. Deshalb braucht es einen gesunden Richtungswechsel. Wenn du früher gestohlen, gelogen oder geflucht hast, drücke auf den Stopp-Knopf deines Egotrips und bekenne deine Fehler vor dem himmlischen Vater.

Anschliessend empfängst du das geistliche «Navigationssystem» des HERRN. In Apostelgeschichte 1,8 beschreibt Jesus seinen Nachfolgern den Heiligen Geist folgendermassen:

«Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.»

Der Heiland starb für unsere Sünden und bezahlte die Strafe mit seinem kostbaren Leben, welche uns erwartet hat. Nach drei Tagen stand Jesus von den Toten auf und kehrte zurück ins Himmelreich. Nun hat jeder die Möglichkeit, sich mit Gott zu versöhnen, bevor das finale Urteil gesprochen wird und der Messias alle Menschen richten wird.

Eigentlich hat diese einzigartige Vergebung niemand verdient, dennoch opferte der HERR seinen Sohn, damit wir aus der Sklaverei des Teufels befreit werden. Die ultimative Liebeserklärung unseres Schöpfers finden wir in Johannes 3 – siehe Verse 16 bis 18:

«Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes geglaubt hat.»

Nach der Taufe im Brunnen kehrten wir zum Park zurück und erlebten eine gute Gemeinschaft. Meine Frau und die Kinder servierten belegte Brote und Getränke. Camilo erzählte uns, dass er in der Vergangenheit den Ruf Gottes mehrmals hörte, aber nicht entsprechend reagierte. Trotzdem betete er täglich und liess sich sogar religiöse Tattoos stechen. Gemäss eigenen Aussagen erhielt er an diesem Nachmittag eine Antwort vom HERRN. Nun fühlte er sich «neu» und «rein». Halleluja!

Als Camilo erfuhr, dass wir für eine Nacht ein Zimmer in Winterthur und das Billett für die Zugfahrt zur kolumbianischen Botschaft nach Bern organisierten, war er sichtlich berührt. Vor dem Hotel erlebten wir abermals eine wundersame Überraschung. Einer der Angestellten redete akzentfrei spanisch und sorgte für eine liebevolle Begrüssung. Scheinbar traf unser frisch getaufter Glaubensbruder hierzulande niemanden, der sich mit ihm in seiner Landessprache unterhalten konnte.

Am Mittwoch (31.07.2019) telefonierte ich mit Camilo. Er meinte, dass die Botschaft ihm helfen will, damit er so bald wie möglich nach Hause fliegen kann. Zudem wurden ihm kostenlos ein Platz zum Schlafen und Gutscheine für Mahlzeiten offeriert.

Ich bitte alle Geschwister in Christus, für Camilo und seine Familie zu beten, damit sie als Team in die Zukunft mit Jesus durchstarten können.

Abschliessend möchte ich sagen, dass der Verlust von Geld und Pass zu einem Segen für Camilo wurde. Auch wenn seine Ferien in der Schweiz viel kürzer wurden als ursprünglich gedacht und schwierige Situationen entstanden. Dafür schloss der Kolumbianer einen Bund mit dem König der Könige und erwarb eine Staatsbürgerschaft für das Himmelreich. Ich sehe hier einen Zusammenhang mit dem Gleichnis von Jesus, dass er in Matthäus 16 (Verse 25 bis 26) erwähnt:

«Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden. Denn was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sein Leben verliert? Oder was kann der Mensch als Lösegeld für sein Leben geben?»

Wer Jesus Christus folgt, gewinnt eine unvergängliche Identität und wird Miterbe von Gottes Königreich. Das ist besser als alles, was diese Welt jemals zu bieten hat…

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